Vor einigen Wochen hatte ich die Ehre, ein Trennungsritual für ein Paar zu begleiten. Sie hatten 3 Jahre eine intensive Partnerschaft mit Höhen und Tiefen gelebt und nun war für die Frau ein Punkt erreicht, an dem sie die Partnerschaft beenden wollte. Dem Mann, der die Partnerschaft gerne weiter gelebt hätte, war es wichtig, die Trennung mit einer Aussprache und einer Art Ritual zu vollziehen und dabei achtsam begleitet zu werden. Für beide war es ein wichtiges Anliegen, „gut“ auseinander zu gehen. Da beide mich und meine Arbeit durch das Familienstellen kennen, haben Sie mich darum gebeten, diesen Raum zu halten.
Ich war bereits öfters Teil solcher Abschiede. Einmal im Rahmen eines mehrtägigen Paarseminars, einmal als Zeuge bei Freunden. Und in einem Männerseminar nutzten wir Stellvertreter für eine ähnliche Übung. All das war immer sehr berührend und inspirierend. Aber wie würde ich es selbst gestalten und was war den beiden wichtig? weiter lesen…
Wenn ich mich über etwas aufrege, hat es oft damit zu tun, das ein anderer etwas macht, was ich mir selbst nicht erlaube. Dem zugrunde liegt immer ein Konzept oder eine Wertvorstellung, die gar nicht von mir selbst kommt, sondern die ich von Eltern, Schule oder anderen Menschen übernommen habe.
Ein Beispiel. Wenn meine Frau zum Frühstück einen frischen Orangensaft aus 1 Kilo Bio-Orangen presst, rege ich mich darüber auf, dass sie 2,80 € mal eben so weg trinkt. Wirklich schlimm wird es, wenn sie es in einem Zug trinkt. Ohne abzusetzen! „Gehts noch? So etwas Wertvolles muss man doch genießen!“ schreit dann ein ziemlich wütender Teil in mir. weiter lesen…
In meinen Gedanken weiß ich, wie ich eine harmonische Partnerschaft leben kann. Ich muss nur klar, offen und liebevoll sein. Und Nähe zulassen. Ich weiß, dass ich all das sein kann, im Alltag stelle ich aber oft fest, dass ich es nicht so umgesetzt bekomme, wie in meiner Kopf-Geschichte. Stattdessen gehe ich immer wieder auf Distanz. Manchmal nur minimal, manchmal sehr deutlich. Oft völlig unbewusst und manchmal bemerke ich es, versuche es aber zu vertuschen und bin dann Pseudopräsent – scheinbar da, aber irgendwie auch doch nicht wirklich. In solchen Momenten habe ich schlicht keine Lust auf meine Partnerin, oder positiv formuliert: Ich brauche Zeit und Raum nur für mich. weiter lesen…
Zur Eröffnung meines neuen Praxis- und Seminar-Raumes hab ich von einer Freundin eine Kerze geschenkt bekommen. Sie hat sie selbst gemacht. In den Farben des grün-blauen wirksam-Schwungs. Und in den Docht hat Sie eine Karte mit meinem Logo eingefädelt – ausgeschnitten aus Ihrer Einladungskarte. Inspirierend kreativ und wunderschön.
Als ich sie meiner Frau zeigte, meinte Sie nur „Wow!“. Und kurz darauf „Du hast wirklich eine Menge toller Menschen, die Dich sehr schätzen. Weißt Du das?“.
Meine Partnerin wirft mir vor, dass ich unzuverlässig bin. Und sie hat jede Menge unwiderlegbarer Beweise dafür. Meine Standardreaktion ist, mich zu rechtfertigen oder den Gegenangriff zu starten. Das funktioniert genau genommen nie, aber ich mache es trotzdem. Es ist schwer es anders zu machen.
Hörst Du mir überhaupt zu?
Hast Du irgendwas von dem verstanden, was ich gesagt habe und was mir wichtig ist?
An diesem Punkt eines Gespräches wäre es sinnvoller, etwas völlig anderes zu tun. Sich gegenseitig massieren vielleicht, oder spazieren gehen.
In einem mir wichtigen Gespräch wünsche ich mir vor allem, das der andere mein Anliegen hört. Dafür ist es hilfreich, wenn ich und mein Gegenüber uns in einer gemeinsamen Haltung begegnen, die uns genau darin unterstützt. Insbesondere dann, wenn es gerade schwierig ist. Die Gesprächstechnik „Zuhören und Wiederholen“ ist in solchen Situationen besonders geeignet. Sie ist einfach und erstaunlich wirkungsvoll. Knapp zusammen gefasst geht es so:
Ich sage dem anderen, was mich bewegt. Er hört ausschließlich zu und wenn ich fertig bin, wiederholt er mit seinen Worten was er gehört hat.
Im Alltag begegnen mir immer wieder Situationen, in denen ich weitgehend automatisiert agiere bzw. reagiere. Dabei ist mir meine eigentliche Absicht wenig oder gar nicht bewusst, weil ich mein Verhalten nicht hinterfrage oder prüfe, ob es mit dem, wie ich sein möchte, wirklich übereinstimmt. Es sind diese typischen Kleinigkeiten, die in der Summe einen großen Teil meines Seins ausmachen.
Die folgende Geschichte erzählt davon. weiter lesen…