Bild-Quelle: Bundesregierung, Fotograf: Guido Bergmann, Internet: https://www.bundesbildstelle.de/bpa/de/search/?query=287398

Danke Angela!

Liebe Angela,

seit langem schon will ich Dir „Danke“ sagen. Heute ist ein besonders guter Zeitpunkt dafür.

Ich gebe es zu, ich habe Dich nicht gewählt und viele Deiner Entscheidungen entsprechen nicht meinen Vorstellungen und meinen Werten. Aber letztlich bin ich einer, dessen politisches Engagement sich weitgehend auf Facebook-Likes beschränkt und der frustriert Online-Petitionen gegen Rundfunkgebühren und TTIP unterzeichnet. Mit den Themen und vor allem den Hintergründen, über die Du und Deine Mitstreiter täglich entscheiden, beschäftige ich mich so gut wie nie. Ich bin froh wenn alles funktioniert, wenn in den Einkaufsläden das zu finden ist, was ich gerne esse und der Benzinpreis möglichst weit unter 1,50 Euro bleibt.

Als Du vor vielen Monaten viele tausende von Menschen willkommen geheißen hast, die aus ihrer Heimat geflohen sind, weil sie dort nicht mehr sicher waren, hat mich das tief bewegt. Es war einer dieser Momente, in denen ich stolz auf mein Land war und darauf, dass wir eine Frau an der Spitze haben, die den Mut hat, Entscheidungen aus Liebe, Mitgefühl und Achtung vor dem Leben zu treffen, anstatt aus Angst oder rein rationellen Überlegungen.

Du hast Dir den wohl herausfordensten Job in diesem Land ausgesucht. Es gibt keinen, dem man so auf die Finger schaut, keinen, der so oft karikiert und verunglimpft wird, weil die Frisur, die Gesichtszüge oder die Jacke nicht dem Geschmack des Beobachters entsprechen. Jede Entscheidung die Du triffst, wird von gefühlt mehr Menschen verurteilt, als begrüßt und für jedes Interesse der einen Gruppe, gibt es ein Gegeninteresse einer Anderen. Alle schreien „hier“ und „ich will“, wollen mehr haben, aber weniger geben und erwarten dann, dass Du sie glücklich machst – schließlich hast Du ja jetzt die Verantwortung für alles. Tust Du es nicht bist Du schuld.

Ich kann nur erahnen, welche Herausforderung es manchmal sein muss, bei all dem Druck und Interessen aus allen Ecken den eigenen Werten treu zu bleiben und sich trotz der andauernden Kritik voll dem Dienst am Land und den Menschen darin zu verpflichten.

Ich habe große Hochachtung vor Dir als Mensch und Frau, die sich traut, in einem sehr männlich dominierten Metier die Führung zu übernehmen und klar Position zu bekennen. Du hast Dich nicht nur gegenüber Menschen durchzusetzen, die anderer Meinung sind, sondern auch gegenüber denen, die sich schwer tun eine Frau an dieser Position zu akzeptieren.

Wie viele Kämpfe fichtst Du täglich und des Nachts mit Dir selbst aus, um die möglichst beste Entscheidung zu treffen? Wie viel Unterstützung von Menschen die Dir nahe sind, bekommst Du wirklich?

In einem Land, in dem alles 100% sein muss, musst Du als Frau 150% geben, schon allein, um all die Themen nicht zu nah an Dich heran kommen zu lassen, mit denen Volk und Presse um sich werfen, ohne das es einen ernsthaften Bezug zu Deiner Arbeit hat. Wie viel leichter wäre Deine Arbeit, wenn wir dazu beitragen würden, die besten Entscheidungen zu finden, anstatt abzuwarten und uns zu beschweren, wenn scheinbar nicht zu unseren Gunsten entschieden würde? Wie viel einfacher wäre es, wenn wir Dir unser volles Vertrauen aussprechen würden und dafür unsere Verantwortung wieder voll zu uns nehmen? Wenn wir mit Dir für ein besseres Ergebnis ringen würden, statt gegen Dich? Was wäre möglich, wenn wir unsere Kollektive Erfahrung und Intelligenz dafür verwenden, um der Frau, die wir als Kanzlerin gewählt haben, den Rücken zu stärken? Und wie kann das in der Praxis aussehen?

Für mich ist das eine spannende und ernste Frage: Wie können wir Dich unterstützen? Wovon brauchst Du mehr, um Deine Arbeit gut und mit Freude tun zu können? Wovon weniger? Was können wir sein lassen, weil es lästig und hinderlich ist und nur Energie und Motivation raubt? Was gibt Dir Energie und was motiviert Dich?

Wir wünschen uns so sehr, dass sich viele Dinge ändern, dass wir eine sichere und gute Zukunft haben und das jemand mit ausreichend Wirkkraft dies herbeiführt. Gleichzeitig haben wir unendlich Angst davor, dass dabei etwas verloren gehen könnte, dass wir weniger Geld haben, weniger Jobs, weniger Freiheit, weniger Bequemlichkeit. Und so wirst Du kritisiert, wenn Du die erhoffte Veränderung nicht herbei führst aber noch größer ist das Aufschreien, wenn Du es tust.

Ich respektiere und anerkenne sehr, das Du Dich tagtäglich all unseren Erwartungen und den Spannungsfeldern stellst und versuchst, dass Unmögliche möglich zu machen. Es bewegt mich, das Du all dies für uns und damit auch für mich tust.

Ich wünsche Dir und uns allen von Herzen, dass Deine Schutzhüllen nach außen, Deine Verbindung nach innen nicht blockieren. Ich wünsche Dir weiterhin die Courage, dass Du in Verbindung mit Deiner urweiblichen Kraft und dem Leben, Deinen Werten, Deinem Herzen und Deinem Dienst an den Menschen entsprechend entscheidest und handelst und das Du mit dieser Energie das politische Feld nährst – es braucht diese Qualitäten im Moment in ganz besonderem Maße.

Hab‘ einen wundervollen Tag, ein fantastisches Jahr und eine im höchsten Maße lebendige, mutige, konstruktive und kreative 4te Amtszeit. Ich danke Dir von Herzen. Gesegnet seist Du. Danke! Danke! Danke!

Daniel

Kommentare

  1. Michael Helget 8. Januar 2020 um 22:58 Uhr

    Hallo Daniel,
    ja, auch wenn ich viele andere politische und sachbegründete Meinungen trage wie Angela Merkel schätze ich sie als Mensch außerordentlich, ich wählte sie sogar einmal aus strategischen Gründen. Noch mehr schätze ich Katharina Barley, weil geradliniger und, was ich halt einfach mag, intellektueller. Und in jedem Fall sehe ich Sie als Frau, die eher weibliche integrative Politik betreibt und sich nicht mit männlichen Attitüden behängt. Auch sie wähle ich trotzdem nicht.
    Dein Brief an Angela Merkel spricht mich persönlich und direkt an. Beruflich bin ich gerade noch Verwalter von Wohnungseigentümergemeinschaften, mein Sohn meint, das wären echte social communities. Einmal jährlich hat nach dem Wohnungseigentumsgesetz eine Versammlung stattzufinden. Die Entscheidungen sind nach bestimmten Quoren demokratisch zu treffen; mein Gedanke ist immer ein Kompromiss, mein Ziel Konsens. Keine Kampfabstimmungen, sondern sachorientiert und empathische Entscheidungsfindungen.
    Kostet mich in der Vorbereitung und Durchführung viel Zeit und Energie. Gesetzliche Grundlagen, Kosten, Befindlichkeiten, Nachhaltigkeit/Umwelt und viel andere Aspekte sind zu berücksichtigen. Immer mehr Menschen akzeptieren weder die Meinungen anderer EigentümerInnen noch Sachkompetenz und Funktion des Versammlungsleiters. Mit verbaler Gewalt und Druck geschmiedete Mehrheiten, oft auch außerhalb der eigentlichen Versammlung im Vorfeld ohne hinreichende Informationen organisiert, begehren schnelle Abstimmungen zum eigenen wirtschaftlichen Vorteil. Die Diffamierung des Versammlungsleiters (meine Person) wird ebenfalls immer beliebter.
    Unsere Politiker belasten persönliche Angriffe bis zum Mord.
    Im Vergleich mit anderen Staaten schätze ich die finanzielle Unterstützung meiner Kinder beim Studium, die Existenz von Krankenversicherungen, den finanziellen Aufwand für behinderte Menschen und den Umgang mit diesen, die Meinungsfreiheit, Gewerkschaften, die Rettungsdienste, Hilfe für Obdachlose, Kuren für Drogenabhängige bzw. Alkoholkranke, das soziale ehrenamtliche Engagement vieler Menschen und die Möglichkeit zu diesem Zweck steuerbefreite Vereine zu gründen.
    In den meisten anderen Staaten gibt es vorbenannte Möglichkeiten und Einrichtungen ÜBERHAUPT NICHT oder nicht unseren Dimensionen!
    Vieles halte ich dringend für verbesserungswürdig, ich denke an den gleichen Lohn für Frauen, an eine staatliche Entlohnung für Erziehungsarbeit, von den Eltern auszuübendes politisches Stimmrecht für Kinder von Geburt an, die völlige Kostenfreiheit für Bildung und Erziehung; Finanzierung durch Menschen ohne Kinder.
    In einigen gesellschaftlichen Kreisen ist es ein Sakrileg (ja, Sakrileg!) positive Gedanken über unseren Staat zu äußern. Mir fallen auch lange Ketten negativer Vorhaltungen ein. Trotzdem unterstütze ich diesen Staat und hoffe und investiere zusätzlich in neue Formen, wie https://www.startnext.com/12062020

    • Daniel Kirsch 9. Januar 2020 um 12:17 Uhr

      Danke Michael für Deinen Kommentar. Er macht deutlich, dass ich manchmal genau in dem Moment, in dem ich mich positioniere und mich in bester Absicht für ein gemeinsames Interesse zur Verfügung stelle, zur Zielscheibe werde. Die Menschen, die ihre Eigenverantwortung abgegeben haben, lassen dann ihre Frustration bei mir ab und hoffen gleichzeitig, dass ich etwas unternehme, um sie aus ihrer Misere zu retten. Und wenn Du dies dann versuchst, wird es oftmals Menschen geben, die genau dies dann überhaupt nicht gut finden und sich beschweren.
      Eine solche Position einzunehmen ist eine sehr herausfordernde Aufgabe und ein Zeichen von Mut und wahrer Größe.
      Ich wünsche Dir viel Klarheit und Energie hierfür.

  2. Josef Gabriel Twickel 27. März 2019 um 13:11 Uhr

    Über die Einladung zum Ölritual bin ich auf Ihre Seite gelangt.
    Nichts für Ungut, Herr Kirsch, aber ich habe eine gewaltig andere Einschätzung von Angela Merkel.

    Unter Angela Merkels Regierung ist die Bundeswehr mittlerweile in 8 ausländischen Staaten im Einsatz. https://www.einsatz.bundeswehr.de/portal/a/einsatzbw/start/aktuelle_einsaetze/!ut/p/z1/04_Sj9CPykssy0xPLMnMz0vMAfIjo8zinSx8QnyMLI2MXEJCHQ08XU0N_IOdXYzdDcz1wwkpiAJKG-AAjgb6wSmp-pFAM8xxmuFuqB-sH6UflZVYllihV5BfVJKTWqKXmAxyoX5kRmJeSk5qQH6yI0SgIDei3KDcUREAqeFHww!!/dz/d5/L2dBISEvZ0FBIS9nQSEh/#Z7_B8LTL2922DTUA0IE50OSCD3GG1
    Was gegen § 87a des Grundgesetzes ist, der eine reine Verteidigungsarmee vorschreibt.

    Während Gerhard Schröder immerhin den Einsatz deutscher Soldaten im Irakkrieg ablehnte, redete Angela Merkel vehement dafür https://www.youtube.com/watch?v=izcpOXCyssg

    Und sie ist mit dem völkerrechtswidrigen Einsatz der Bundeswehr in Syrien und Afghanistan, der Unterstützung des völkerrechtswidrigen Einsatzes der anderen NATO Verbände dort, an vorderster Front dafür mitverantwortlich, dass es zu den Flüchtlingsströmen kam. Den Syrern und Afghanen wurde die Heimat zerbombt. Und den Deutschen wurde von Frau Merkel gesagt „Wir schaffen das „. Zynischer geht Regieren nicht.

    Und so sieht Sarah Wagenknecht die aktuellen antisozialen Leistungen der Kanzlerin.
    https://www.youtube.com/watch?utm_campaign=Team+Sahra&utm_medium=email&utm_source=Revue+newsletter&v=uigi0PqQeIU

    • Daniel Kirsch 27. März 2019 um 15:08 Uhr

      Lieber Herr Twickel,
      vielen Dank für Ihren Kommentar. Ihren Frust über die Entscheidungen der Merkel-Regierung kann ich sehr gut nachvollziehen und finde ihn absolut gerechtfertigt. Die von Ihnen angesprochenen Themen widersprechen auch dem, was ich von der Regierung meines Landes – und letztlich aller Länder – erwarte.

      Mein Anliegen ist es, einen wertschätzenden Weg der Verständigung zu finden und neue Möglichkeiten im Umgang miteinander aufzuzeigen. Ich kann meinem Gegenüber meine Ablehnung für das, was er tut, vor die Füße knallen und ihn auffordern, sein Verhalten zu verändern, oder ich kann versuchen, den Menschen dahinter zu sehen und mich emphatisch mit ihm verbinden. Ich kann ihm dann mitteilen, was ich kritisch sehe und was es mit mir zu tun.

      Meine Beobachtung und Erfahrung ist, dass mein Anliegen im ersten Fall wenig Beachtung findet und oft zu Ablehnung oder Konfrontation führt, während im zweiten Fall viel eher eine Chance auf Gehört werden und eine Veränderung besteht. Dies gilt sowohl auf weltpolitischer Ebene, als auch für eine Partnerschaft. Das erste Verhalten ist letztlich ähnlich unverantwortlich und unerwachsen wie das, was ich kritisiere, denn ich gehe nicht in Verantwortung sondern bleibe in einer Erwartungshaltung und Forderung gegenüber einem anderen, ohne mich wirklich einzulassen.

      Insofern steht für mich Ihr Anliegen und mein Artikel nicht im Widerspruch. Ich kann einen Menschen Wert schätzen und Verständnis für ihn aufbringen, auch wenn vieles von dem was er tut gegen meine Haltung und Überzeugung ist.

      Wenn uns Frieden ein Anliegen ist, werden wir mit aggressiver Kritik nicht dafür sorgen können und der Krieg beginnt mit unserer Haltung und unseren Worten. Das bedeutet nicht, dass ich nicht wütend sein darf. Im Gegenteil. Meine Wut in Aktion macht Veränderung erst möglich. Nur geht es darum, meine Wut konstruktiv zu nutzen und mit meiner Haltung und meinem Vorbild dafür zu sorgen, dass der Wandel in der Welt stattfindet, den ich mir so sehr wünsche. Dafür braucht es oft sehr deutliche Worte und den Mut, in Verbindung zu gehen, stehen zu bleiben und mich verletzlich zu zeigen.

      • Josef Gabriel Twickel 27. März 2019 um 22:01 Uhr

        Lieber Herr Kirsch,
        danke für Ihre rasche und freundliche Antwort ! Aber…

        Meines Erachtens wird in den allermeisten Fällen Weltpolitik mit (leider) anderer Moral gestaltet als unser zwischenmenschlicher Umgang.

        Seit dem 2. Weltkrieg sind die USA das Imperium, und seine Regierungen haben mit ihrer NATO – Militärmacht die Weltpolitik beherrscht nach ihrem Willen. Da gilt letztlich allein das Recht des Stärkeren. Das hat Frau Merkel bestens verstanden, richtete sich zeitig danach und kam so zu ihrem Anteil an der Macht. Nicht, um ihren Mitmenschen zu dienen, sondern um Macht auszuüben..

        Ihr Brief erscheint mir sehr sinnvoll, wenn man auf Augenhöhe miteinander redet und man ähnliche Moral und Verständigungsbereitschaft beim Gegenüber annehmen kann.
        Frau Merkel – und den meisten anderen Regierenden – gegenüber ist das aber, mit Verlaub, naiv und völlig fehl am Platz.

        Frau Merkel bricht ungerührt internationales und nationales Recht. Sie gehört – wie jeder von uns, der geringere Verbrechen begeht – vor Gericht und verurteilt.

        P.S. Ja, Frau Merkel hat Ihren Brief wohl nicht einmal gelesen, geschweige denn beherzigt.

        • Daniel Kirsch 28. März 2019 um 00:03 Uhr

          Lieber Herr Twickel,
          anscheinend verstehen Sie meinen Artikel als politischen Beitrag oder Versuch, etwas an Frau Merkels Politik durch nette Worte zu verändern.

          Ich möchte neue Möglichkeiten aufzeigen und zu gegenseitigem Verständnis beitragen. Mich in die Person hineinzuversetzen, die ich im ersten Moment vehement ablehne, macht die Herausforderung dieses Wunsches besonders deutlich. Im Alltag, egal ob mit dem Chef oder dem Partner, haben wir vergleichbare Situationen.
          Wenn wir nur anklagen, nähren wir genau das System, das wir nicht haben wollen. Ihr verlinktes Video ist hierfür ein gutes Beispiel. Frau Wagenknecht hat gute und sehr stimmige Argumente. Die Art und Weise wie sie vorgetragen werden, sorgt aber nur in den eigenen Reihen für Aufmerksamkeit und Applaus. Die angesprochenen Personen, von denen sie ein Umdenken fordert, schalten auf Durchzug und lenken sich mit Smartphone und Gesprächen ab.

          Ihr Satz „naiv und völlig fehl am Platz“ ist sehr ähnlich. Er löst bei mir eher Ärger und Widerstand als Verständnis und Kooperation aus. Wenn mein Artikel bei Ihnen Wut und Unverständnis weckt und Sie mit meinem Anliegen nichts anfangen können, bedaure ich dies – und es ist völlig OK. Gleichwohl ist hier nicht der richtige Platz, um politische Kämpfe auszufechten, oder Frustrationen zu entladen. Ich wünsche mir auf meinen Seiten und meinem Blog einen achtsamen und respektvollen Umgang.

          Wenn Ihnen nach mehr Austausch oder Entladung ist, lade ich Sie herzlich dazu ein, in einem Wutprozess Ihren Ärger raus zu brüllen, oder in einem Coaching-Gespräch Möglichkeiten zu finden, wie Sie Ihre Welt mit mehr Freude füllen können. Das eingangs erwähnte Öl-Ritual ist eine weitere, sehr tiefgehende und wundervolle Gelegenheit.

    • Daniel Kirsch 27. März 2019 um 15:11 Uhr

      …und ja, leider hat Frau Merkel meinen Artikel entweder nicht gelesen, nicht oder anders verstanden, oder meine Wünsche für Sie und ihr Wirken sind nicht in dem Maße angekommen, wie ich es gehofft hatte. 😉

      • Josef Gabriel Twickel 12. November 2020 um 23:40 Uhr

        Lieber Herr Kirsch,

        heute habe ich von Julia die auch von Ihnen mitgeplante „Seminarreihe: DAS NETZ DES LEBENS“ zugemailt bekommen. Deswegen bin ich jetzt wieder auf Ihre Seite gelangt und hab nochmal unseren Mailwechsel von damals gelesen.

        Wie empfinden Sie denn heute für Frau Merkel ? Haben Sie ihr nochmal geschrieben ?

        Mit einem herzlichen Gruß
        Josef Gabriel Twickel

        • Daniel Kirsch 13. November 2020 um 10:23 Uhr

          Lieber Herr Twickel,
          ich freue mich, dass Sie über die Seminarreihe DAS NETZ DES LEBENS wieder auf unser Angebot aufmerksam geworden sind und lade Sie herzlich dazu ein, Teil davon zu sein. Die wunderbaren Vorbereitungen versprechen etwas wahrlich Großes.

          Wenn Sie fragen, wie ich heute für Frau Merkel empfinde, habe ich den Gedanken, dass Sie durch meinen Beitrag den Eindruck haben, dass ich besondere Sympathie für sie empfunden habe. Tatsache ist, dass es Momente gab, in denen ich eine Entscheidung von ihr klasse fand, insgesamt aber nur selten einverstanden war und sie meist weit weg von ihrem wahren Potential und Möglichkeiten im Sinne meines Beitrags erlebt habe.

          Mein Anliegen mit meinem Beitrag war es, Wertschätzung, Empathie und Achtung auszusprechen und zu zeigen, dass dies auch unabhängig davon geschehen kann, wie ich persönlich über diesen Menschen oder dessen Haltung denke. Diese Fähigkeit brauchen wir mehr denn je und in diesem Sinne hat für mich dieser Beitrag nach wie vor viel Bedeutung und Kraft und kann ein Beispiel für die Fähigkeit zur Heilung der aktuellen Spaltung der Gesellschaft sein.

          Das sich in Merkels Politik der letzten 3 Jahre und insbesondere in der C-Zeit leider nichts von meinen Impulsen wiederfindet, ist sehr bedauerlich. Den aktuellen politischen Kurs, ihre diesbezüglichen Entscheidungen und das Verhalten der selbst ernannten Notstandsregierung ist für mich in einem Ausmaße fehlgeleitet, das ich mir vor 9 Monaten noch nicht im Traum hätte ausmalen können.
          Und auch hier ist die Aufgabe für uns, uns selbst zu ermächtigen, in radikale Verantwortung für uns zu gehen und nach Möglichkeiten zu suchen, wie es gehen kann und dies in die Welt zu bringen, anstatt uns selbst zu Opfern und die Regierung zu Tätern zu machen.

          Eine wahrliche Herausforderung in Zeiten von so viel Represalien und Angst und eine große Chance für eine zukunftsfähige Welt.

  3. Yshouk Ursula Kirsch 15. November 2017 um 17:33 Uhr

    Wow!